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Eine neue Ära der Fotokunst

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Endlich ist so weit – nach vier Monaten Entwicklungsarbeit stellen wir eine komplette Produktreihe für den Emulsionslift von impossible-Filmen vor! Nun ist es möglich, mit den extrem dünnen Emulsionsschichten der Filme „PX 100“, „PX 600“ und sogar der neuen Filme „PX 70“ und „PZ 600“ problemlos zu eigenen Emulsionslift-Kunstwerken zu kommen. Eine Sensation, die gleich mehrere Innovationen in sich vereinigt.

Bereits sehr früh in der Geschichte der Polaroid-Fotografie griffen Künstler das Thema des Emulsionslifts auf. Insbesondere in den USA, aber auch in Japan und Frankreich, wurde das Ablösen und Manipulieren der Sofortbild-Emulsionen vom Schichtträger zu einem wahren Kreativwunder. Nicht nur das. Auch viele Sammler von Fotokunst ließen sich begeistern. So wurde über mehr als drei Jahrzehnte der Emulsionslift zu einem der begehrtesten Arbeits- und Sammelgebiete in der modernen Fotografie. Weit über die Hälfte der heute höchst bewerteten Polaroid-Kunstwerke entstanden als Emulsionslift. Nachdem Polaroid in Insolvenz ging und somit der Nachschub an frischen, für den Emulsionslift geeigneten Filmen zur Neige ging, schien die große Zeit dieser künstlerischen Ausarbeitung zu ende zu sein. Erste Versuche, mit den neuen Filmen von impossible wieder anzuknüpfen, verliefen häufig recht erfolglos, obwohl impossible-Filme durchaus die grundlegenden Eigenschaften dafür bieten. Aus diesem Grund schlossen impossible und Spürsinn eine Entwicklungspartnerschaft, um den Emulsionslift mit impossible-Filmen nicht zum Zufallsprodukt, sondern zum kreativen und erfolgversprechenden Arbeitsfeld für Fotokünstler zu machen. Keiner der beiden Partner erahnte zu diesem Zeitpunkt, wie groß die Schwierigkeiten werden sollten, ein bekanntes Verfahren mit neuen Produkten wieder auferstehen zu lassen. Um all das zu verstehen, müssen wir ein wenig tiefer in das Arbeitsverfahren mit dem Emulsionslift einsteigen.

Im Grunde ist der Emulsionslift eine einfache Angelegenheit. Rund um das fertig entwickelte Sofortbilder wird die schützende Papierschicht abgelöst. Anschließend taucht man das so vorbereitete Bild in heißes Wasser (ca. 60° C bis 80° C). Nach einigen Minuten kann man Ober- und Unterschicht von der Emulsion ablösen. Nur die Emulsion trägt das zuvor fotografierte Bild. Nun wird die Emulsion nach dem Ablösen in eine Schale mit kaltem Wasser gelegt und auf ein nasses Papier aufgezogen. Sobald sich die Emulsion auf dem Papier befindet, kann man in nassem Zustand in die Emulsion Falten und Risse einfügen und so den Bildausdruck bewusst manipulieren. Auch das Strecken und Stauchen, also das komplette oder teilweise Verzerren, des Bildes sind üblich Ausprägungen dieser Kunstform. All dies wissend, wurde jedoch allen Beteiligten schnell klar, dass die Emulsion der impossible-Filme erheblich dünner und empfindlicher ist, als die Vorläufer von Polaroid oder gar die der Trennbildfilme von Fuji. Aber gleichzeitig bieten die impossible-Emulsionen wesentlich kreativer Gestaltungsmöglichkeiten. Die Suche nach den Hilfsmitteln zum Erschließen des Maximums an Kreativpotential begann. Gleichzeitig sollten auch Ungeübte mit größtmöglichen Erfolgsaussichten an die Sache herangehen können.

Grundvoraussetzung für den Emulsionslift sind Papiere, die nass verarbeitet werden können. Kein Kompromiss darf es geben, wenn es darum geht, dass die auf Papier aufgebrachte Emulsion sicher und ohne Einsatz von Klebstoffen festhalten. Dem EU-Regelwahn sei es geschuldet, dass es seit einigen Jahren keine gut geleimten, also in Wasser und nassem Zustand zu verarbeitende, Papiere mehr auf dem Markt sind. Im Künstlerbedarf findet man zwar Papiere für die Aquarell-Malerei mit verhältnismäßig guter Eignung für die Nassverarbeitung, aber leider ist deren Oberflächen nicht für die feinen Strukturen der Bilder auf Basis von impossible-Filme geeignet. Zudem lässt Aquarellpapier nicht zu, dass sich ein dünner Wasserfilm bildet, der jedoch für die Gestaltung des Emulsionslifts (falten, reißen, verzerren) wichtig ist. Nach langer Suche haben wir in Europa schließlich eine Papiermühle gefunden, die für uns zwei unterschiedliche Spezialpapiere mit optimalen Emulsionslift-Eigenschaften herstellt.

Nachdem das Papier-Problem gelöst war, ging es an die Suche nach gut geeigneten Werkzeugen für den Emulsionslift. Bedingt durch die extrem dünne Emulsionsschicht der impossible-Filme, darf nicht mit groben Hilfsmitteln gearbeitet werden. Pinsel sind bekannt für gutes Handling und sanften Umgang mit Materialien. Schnell mussten wir jedoch erkennen, dass Standard-Pinsel eher schädlich als hilfreich sind. Wieder konnte also nichts von der Stange genommen werden. Eine kleine Pinsel-Manufaktur in Deutschland half uns schließlich bei der schwierigen Suche nach den richtigen Werkzeugen. Entstanden ist ein Pinsel-Set mit vier Spezialpinseln, die – jeder für sich – absolute Spezialwerkzeuge für ganz bestimmte Arbeitsschritte darstellen. Ganz ehrlich: Wir wussten vorher nicht, dass Pinsel eine Wissenschaft für sich sind. Heute wissen wir eine Menge mehr, weil ausgiebige Testreihen mit über 100 verschiedenen Pinselhaaren und Pinselformen die Unterschiede deutlich zutage treten ließen. Mit Überzeugung können wir jetzt sagen: Für Emulsionslift gibt es nichts Vergleichbares am Markt!

Ab Montag den 16. August 2010 stehen zeitgleich bei impossible und Spürsinn das Pinsel-Set „lift it“ und das Spezialpapier „smooth white“ zur Auslieferung an Kunden bereit. Dies ist jedoch erst der Anfang der Emulsionslift-Innovation. Bereits eine Woche später werden wir das zweite Emulsionslift-Papier, ein spezielles Bütten-Papier, zu Verfügung stellen. Zum gleichen Termin liefern wir auch das Erweiterungsset „tune it“ aus – ein Pinsel-Set, mit dem der Emulsionslift noch weitgehender manipuliert werden kann. Vor der photokina 2010 wird es dann richtig spannend. Dann stehen bisher noch nie dagewesene Produkte zu Verfügung, mit denen bereits fertige Emulsionslifts in abschließenden Arbeitsgängen veredelt werden können. Es ist erklärtes Ziel von impossible und Spürsinn, die Polaroid-Kunst auf ein neues Niveau zu heben. Schon heute haben wir Feedback aus berufenem Mund, daß die neu definierte Kunst des Emulsionslifts als interessanteste Neuheit 2010 in der Analogfotografie und Fotokunst gelten könnte. Zum Start in diese neue Ära bieten wir das Pinsel-Set „lift it“ zum zeitlich begrenzten Sonderpreis in unserem Shop an.

Eine Anwendungsempfehlung für das Pinsel-Set “lift it” finden Sie hier >>>


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