Die Beschäftigung mit der Fotografie ist ein weites Feld. Über kaum eine andere Ausdrucksform lässt sich so trefflich streiten. Nicht nur die als modern empfundene Diskussion um Digital- und Analogfotografie ist ein Zeichen dafür. Ähnliches gab es bereits in den 1970er und 1980er Jahren, als Kleinbild gegen das Mittelformat antrat, oder in der Zeitspanne zwischen 1920 bis zum 2. Weltkrieg, als in ähnlicher Form die Formatfrage das Geschehen beherrschte. Und auch mit der Erfindung der Sofortbildfotografie, durch Edwin Herbert Land, spaltete sich die Gemeinschaft der Fotografen in Pro und Contra. Mit der Wiederauferstehung der Sofortbildfotografie durch die Filme von Impossible Project, teilen sich wieder die Meinungen.
Bereits mehrfach wurde im Online-Magazin photoscala.de über Impossible berichtet. Die Reaktionen waren bisher eher negativ, obwohl dies im krassen Widerspruch zum Siegeszug der Impossible-Filme steht. Nun wurde erstmals ein gut recherchierter Bericht über die Möglichkeiten und Spannbreite dieser Art der Fotografie veröffentlicht. Und ganz entgegen der bisherigen Kommentierungstradition regen sich jetzt auch befürwortende Stimmen. Aus unserer Sicht ist das ein wichtiger und notwendiger Beitrag, da Toleranz und Freiheit in der Wahl der Mittel das moderne Leben kennzeichnen.
Die Beschäftigung mit den künstlerischen Möglichkeiten der Sofortbildfotografie wird seit jeher von einer beachtlichen Anzahl Fotografen gepflegt. Sogar der Fernsehsender ARTE wird am 23. Dezember 2010 eine ausführliche Reportage zum Thema senden. Bemerkenswert ist, dass sogar nach dem Zusammenbruch von Polaroid die Sofortbildfotografie nicht starb. Trennbildfilme gibt es in altgewohnter Anzahl aus dem Hause Fuji. Durch Impossible wurde der Integralfilm sozusagen Anfang des Jahres neu erfunden – bewusst in anderer Art, als es vormals durch Polaroid gepflegt wurde. All das sind Zeichen dafür, dass die Fotografie heute weit entfernt von einer stilistischen Gleichschaltung ist.