In vor einiger Zeit haben wir ausführlich über die Grundlagen des Emulsionslifts berichtet. Wenn man fertige Bilder sieht wird deutlich, was mit dieser Technik erreicht werden kann. Hier möchten wir nun anhand von Beispielbildern erklären, welche Arbeitsmethoden und Bildmanipulationen möglich sind. Eindeutig müssen wir an dieser Stelle sagen, dass all das hier gezeigte nur mit den Filmen von Impossible funktioniert. Auch das Papier spielt eine entscheidende Rolle, wie auch die passenden Pinsel. Wir bieten hierfür ein fein abgestimmtes Sortiment an, aber aiuch darüber haben wir bereits ausführlich berichtet.
Vom Sofortbild zum Emulsionslift
Strecken der Emulsion
Die Bilder oben zeigen, wie weit die Emulsion eines Sofortbildfilmes gestreckt werden können. Das original Impossible-Bild hat eine Größe von 80×80 mm. Aufgetragen auf die Spezialpapiere „smooth white“ oder „noble vat“ und gestreckt mit dem Pinsel „lift it #3“ (aus dem Pinselset „lift it“), kann man ein rund 35% größeres Bild auf Papier erreichen. Durch dieses Strecken verändert sich das Bild in seiner Grundform und in seiner Bildaussage.
Falten der Emulsion
Das nächste Bild zeigt sehr schön, wie eine zunächst mit dem Pinsel „lift it #3“glatt gestrichene und gestreckte Emulsion mittels der Pinsel „lift it #2“ und „lift it #4“ sehr fein gefaltet werden kann. Insbesondere der Pinsel „lift it #4“ eignet sich hervorragend zum bewussten Setzen von winzigen Falten und zur Gestaltung der Faltenform.
Film: PX 600
Künstlerin: Tilla Pe
Reißen der Emulsion
Das planvolle Setzen von Rissen ist eine ganz eigene Art der Bildgestaltung. Unterschiedliche Aussagen durch das bewusste Zerstören eines Bildteils sind möglich. Hierbei spielt natürlich auch die gezielte Gestaltung der Emulsionsrisse eine große Rolle. Mit dem Pinsel „lift it #4“ lassen sich Risse hervorragend erzeugen – oder, wenn dies ein wenig zu heftig war, auch wieder reparieren.
Film: PX 100
Künstlerin: Tilla Pe
Film: PX 600
Künstlerin: Michael K.Trout
Teilen der Emulsion
Eine ganz besondere Gestaltungsart ist das Teilen einer Emulsion in zwei oder mehr Stücke, um sie dann auf dem Emulsionslift-Papier exakt zu positionieren. So entsteht ein vollkommen neues Bild mit einer interessanten Bildaussage. Hierbei ist es wichtig, mit wenigen Falten in den zentralen Bildteilen zu arbeiten, um nicht zu viele Verfremdungsdetails einzubringen. Zum Positionieren wir der Pinsel „lift it #2“ verwendet. Man kann das Bild vor dem Aufziehen auf das Emulsionslift-Papier teilen oder erst auf dem Papier. Mit dem Pinsel „lift it #3“ werden die Emulsionsteile glatt gestrichen, unter Umständen gestreckt oder verzerrt und die Bearbeitung der entstandenen Emulsionskanten wird mit dem Pinsel „lift it #4“ vorgenommen.
Film: PX 100
Künstlerin: Tilla Pe
Runden der Emulsion
Eine sehr spezielle Technik ist das Runden. Hierzu wird die Emulsion auf dem Emulsionslift-Papier mit dem Pinsel „lift it #2“ fixiert und mittels „lift it #3“ glatt gestrichen. Mit dem im Zusatzpaket „tune it“ befindlichen Pinsel „tune it #1“ werden die Emulsionsränder in eine durchgehende Richtung rund gestrichen. Hierbei kann man die Emulsion noch weiter strecken oder durch Falten die Abrundung erreichen.
Film: PX 70
Künstler Michael Weyl
Extremes Falten der Emulsion
Einen einzigartigen Effekt kann man durch extremes Falten der Emulsion erreichen. Gleichzeitig erreicht man so das Maximum der Verzerrung. Hierzu wird nach dem Positionieren der Emulsion auf dem Papier mit dem Pinsel „lift it #2“ und dem Glattstreichen mit „lift it #3“ die Emulsion in der gewünschte Form gebracht. Mit dem Pinsel „tune it #2“ können nun alle Falten nochmals geteilt und sogar in ihrer Form beeinflusst werden. Selbstverständlich spielt hier im Bildausdruck dann auch das verwendete Papier eine entscheidende Rolle. Die Oberfläche des „noble vat“ ist rau und unterstützt die Bildaussage der extremen Faltung sehr gut.
Film: PX 100 Silver Shade
Michael K. Trout
Die Frage des Papiers
Zwei unterschiedliche Emulsionslift-Papiere stehen zu Verfügung. Das „smooth white“ hat eine glatte, feine Oberfläche. Es wirkt elegant. Das Papier „noble vat“ ist ein echtes Büttenpapier, dessen raue Oberfläche dem Emulsionslift eine größere Tiefe gibt. Grundsätzlich eignen sich beide Papiere für alle Arten der Bildgestaltung. Auf dem „noble vat“ werden jedoch Falten und Risse noch markanter dargestellt. Zudem kann man das Büttenpapier nach dem Trocknen, oder auch in leicht feuchtem Zustand, an den Rändern über ein Stahllineal knicken und dann vorsichtig die Randbereiche abreißen. So entsteht der begehrte, echte Büttenriss, der die Bildwirkung als Unikatkunst nochmals steigert.